Messverfahren der bio-physikalischen Diagnostik
Zur Ermittlung Ihres aktuellen Belastungszustands auf den verschiedenen Ebenen bieten wir Ihnen das folgende, abgestimmte bio-physikalische System von Diagnostik- und Messverfahren an, das auf den neuesten wissenschaftlichen Forschungen beruht und sowohl in der Praxis Prof. Stark als auch im Prof. Stark Institut kontinuierlich empirisch und theoretisch weiterentwickelt wird:
1) Herz-Kreislauf- und vegetatives Nerven-System
Messung der Herzratenvariabilität (HRV)
nach dem sogenannten ‘Goldstandard’ in der anglo-amerikanischen Stressforschung
Die Messung der HRV stellt ein nicht-invasives Verfahren dar, das es ermöglicht, die Folgen des Einflusses des autonomen Nervensystems auf das kardiovaskulare System zu quantifizieren. Seit ersten wissenschaftlichen Berichten zum signifikanten Zusammenhang des autonomen Nervensystems und kardiovaskularer Mortalität, siehe z.B. Wolf et al. (1978), wurden verschiedene Methoden entwickelt, die HRV unter experimentellen, klinischen Bedingungen zu messen. 1996 wurde schließlich eine “Task Force of the European Society of Cardiology and the North American Society of Pacing and Electrophysiology” einberufen, mit dem Auftrag die Nomenklatur zur HRV zu vereinheitlichen, die wissenschaftliche Terminologie zu definieren, und eine Auswahl an Methoden festzulegen, die inzwischen als sogenannter “Goldstandard” bezeichnet werden „(TAskforce guidelines-Heart-Rate-Variability-FT-1996)“.
INFOBOX
M. Wolf, G. Varigos, D. Hunt, J. Sloman: “Sinus arrhythmia in acute myocardial infarction.” The Medical Journal of Australia 08/1978; 2(2), pp. 52-53.
Task Force of the European Society of Cardiology and the North American Society of Pacing and Electrophysiology, “Heart rate variability: Standards of measurement, physiological interpretation, and clinical use.” European Heart Journal 1996 (17), pp. 354–381 (mit 181 wissenschaftlichen Referenzartikeln)
Klinische Forschungsergebnisse (2004) zum gesamten Spektrum der Elektrokardio-graphie, inclusive der Standardmessverfahren und Anwendungsfelder der HRV, finden Sie auch in dem Sammelwerk der Professoren M. Malik and A. J. Camm.
Marek Malik, A. John Camm, eds., Dynamic Electrocardiography. Oxford: Blackwell, 2004.
Beispiele für Erfahrungs- und Anwendungsberichte zur HRV sind folgende Artikel.
Eveline Hecher, “Herzraten-Variabilität: Subjektives objektiviert.” Österreichische Ärztezeitung 13/14, 15.07.2010.
Dr. med. Klaus Gerlach, “ Von Herzschlag zu Herzschlag: HRV – Baustein zur Verbesserung der Belastungs- und Regenerationssteuerung.” Medicalsportsnetwork 1, 2011, pp. 26-29.
Die besondere Bedeutung der Messung der Herzratenvariabilität (HRV) liegt somit darin, dass sie eine Objektivierbarkeit der aktuellen Erholungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems ermöglicht, und empirische Einblicke in die Regulations- und Funktionsfähigkeit des autonomen vegetativen Nervensystems gewährt. Sie wird daher weltweit zur Früherkennung von Gesundheitsstörungen und -risiken angewendet.
Die verschiedenen Messparameter der HRVbeschreiben den Grad der Variabilität des Herzschlags. Je unflexibler die natürlichen Schwankungen des Herzrhythmus sind, desto belasteter ist das Herz und der gesamte Organismus.
So gibt der Orthostase Test (von altgriechisch orthos „aufrecht“ und stasis „das Stehen“) im Rahmen der HRV-Messung Auskunft über die Fähigkeit des Körpers, den Blutdruck und somit das Kreislaufsystem in aufrechter Lage (Sitzen oder Stehen) anzupassen. Daraus abgeleitet ermittelt der Test die aktuelle Stressbelastung Ihres Organismus und gibt Auskunft über Ihre Erholungsbedürftigkeit und Ihre Erholungsfähigkeit (physiologische Fitness)
Messung der (Para)Sympathikus-Frequenzen
Als grundlegende Parameter bei der HRV-Messung dienen die Messungen der Frequenzen des Sympathikus (er reguliert die Anspannung bei Gefahrensituationen) und des Parasympathikus (er reguliert die Entspannung), die Auskunft über den Belastungszustand Ihres vegetativen Nervensystems geben.
Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Stressforschung wird bei chronischem Stress von einer Dauerbelastung der sogenannten ‘Hypophysen – Nebennierenrinden – Stressachse’ ausgegangen. Diese Belastung bewirkt letztlich ein Ungleichgewicht des autonomen Nervensystems – Sympathikus – Parasympathikus, das auf die Adrenalin- und bei chronischer Belastung Cortisolausschüttung mit einer Verschiebung zu Ungunsten des Parasympathikus (des Erholungssystems) in Richtung Sympathikus (des Anregungssystems) reagiert.
Unsere Forschung und Diagnostik hat jetzt gezeigt, dass sich diese Überbetonung des Sympathikus gegenüber dem Parasympathikus bereits bei ‘normal’ gestressten, also Burnout gefährdeten Menschen, andeutet; kommt es dann zu einer Chronifizierung dieses Ungleichgewichtes zu Ungunsten des Parasympathikus, führt diese Situation letztlich zur nachhaltigen Erschöpfung und kann, wie im Extremfall des Chronic-Fatigue-Syndroms (CFS), einen kompletten Zusammenbruch der Stressachse nach sich ziehen. In der Diagnostik wird dies durch eindeutige Werte belegt, die zeigen, dass der Körper nicht mehr reagibel ist.
Der Grad der Stressbelastung, also konkret dieses Ungleichgewicht des autonomen Nerven-Systems lässt sich durch jahrelang erforschte, wissenschaftliche Methoden messen und analysieren, die in der Prof. Stark Diagnostik eingesetzt werden.
2) Muskel-System
Messung der Mikrovibration, bzw. des Anspannungsgrads der peripheren Muskulatur.
Dieses Messverfahren wurde am Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg unter Prof. Peter Weinberg und Dr. Christof Ziaja entwickelt .
Durch dieses Verfahren, ähnlich einer EMG Messung, lässt sich ermitteln, ob ein unökonomisches Zusammenspiel der Muskulatur besteht, das zu einer dauerhaften Überspanntheit (erhöhter Muskeltonus) und dadurch zu einer frühzeitigen Erschöpfung des Körpers führt. Ein hoher Dauertonus führt zu einem Ungleichgewicht des gesamten Körpers und kann Störungen und Blockaden einzelner Muskeln und Gelenke verursachen.
Die Messung der Mikrovibration, d.h., des sogenannten Ruhe-Tonus der Skelettmuskulatur, ermöglicht Rückschlüsse auf die Kohärenz, d.h. den inneren Zusammenhalt des gesamten Körpersystems. In den Grundlagenforschungen zur Mikrovibration hat sich gezeigt, dass diese Mikrovibration einen erheblichen Anteil an der gesamten Stoffwechselaktivität des Körpers hat.
Daraus abgeleitet entstand die Biophysikalische Bewegungstherapie (BBT)nach Dr. Ziaja, die als therapeutischer Ansatz im Rahmen der ganzheitlichen Prof. Stark Methode in der Praxis Prof. Stark und auch als spezielles Angebot des Prof. Stark Instituts für Firmen zum Einsatz kommt.
Falls Sie sich für den ursprünglichen Forschungsansatz von Prof. Dr. Weinberger und Dr. Christof Ziaja und ihr Konzept der Vibrationalen Bewegungstherapie interessieren, finden Sie hier ein „Informationspapier der beiden Forscher“.
3) Meridian- oder Energieleitbahn-System
Messung der elektrodermalen Aktivität von Akupunkturpunkten (Meridiananalyse) im Rahmen der chinesischen Gesundheitslehre.
In einem weiteren wichtigen Diagnoseschritt untersuchen wir das sensible Informationssystem des Körpers, das Meridian- oder Energieleitbahn-System. Ähnlich wie das Nervensystem und das Herz-Kreislaufsystem (Blut) beinhaltet dieses System alle körperlichen Informationen.
Diese Methode wurde von Prof. Dr. Wolfgang Linden in der Psychologischen Abteilung der Universität von British Columbia, Vancouver, Kanada erforscht, insbesondere validierte er die Messmethode mit Hilfe der Elektroakupunkturmessung.
L. Turner, W. Linden, A. Talbot Ellis, & R. Millman,“Measurement Reliability for Acupoint Activity Determined with the Prognos Ohmmeter.” Applied Psychophysiology and Biofeedback 35 (3), 2010, pp. 251-256.
Die Meridiane überspannen den Körper wie ein Netz und bilden ein Kommunikationssystem zwischen der Oberfläche des Körpers (messbare Akupunkturpunkte) und den in der Tiefe liegenden jeweiligen Organen. In der viertausend Jahre alten traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird die für den Menschen lebensnotwendige Vitalenergie als ‘Chi’ bezeichnet. Durch Stresserkrankungen kann es zu Blockaden dieser Vitalenergie in den Meridianen kommen, die zu schmerzhaften Zuständen führen.
Sehen Sie dazu einen „Bericht von MedPrevent“ zu den Ergebnissen einer Studie von Prof. Dr. Wolfgang Linden zur erfolgreichen Therapie Rheumatoider Arthritis durch Elektroakupunktur.
Für die Diagnose bedeutet das, dass zunächst der Ort, an dem der Meridian blockiert ist, gefunden werden muss. Die elektodermale Messung erfolgt an 24 ausgewählten (Standard) Anfangs- und Endpunkten der Meridiane, die nach der TCM den Energiezustand und damit den Gesundheitszustand sowie gesundheitliche Tendenzen wiedergeben.
Ein Ungleichgewicht der elektrodermalen Aktivität der verschiedenen Meridiane gilt als Hinweis auf Belastung bzw. Überlastung des Systems und damit als Hinweis auf mögliche Gefahrenquellen bei anhaltender chronischer (Über)Belastung im Sinne der psychosomatischen Theorie von Prof. Thure von Uexküll: Jeder Körper hat nach Dauerbelastung seine individuelle Bruchstelle.
Siehe z.B. das grundlegende Werk : Thure von Uexküll, Hrsg., Lehrbuch der Psychosomatischen Medizin. München: Urban und Schwarzenberg, 1979.
und zu weiteren Beiträgen auf dieser Grundlage: Rolf H. Adler et al. Hrsg., Uexküll – Psychosomatische Medizin: Theoretische Modelle und klinische Praxis. München: Urban & Fischer, 2010.
Diese Blockaden können in der anschließenden Therapie energetisch, z.B. mit Akupunktur und/oder mit Vibrationen im Rahmen der Biophysikalische Bewegungstherapie (BBT) aufgelöst werden.
Als zweite wichtige Information bei der Meridianmessung wird der Energiefluss registriert.
Ein gesunder Körper lässt seine Energie frei fließen, die Organe werden optimal versorgt. Die Messung des Energiezustands der Meridiane gibt daher Auskunft über die Funktionsbereitschaft der Organe: Lang anhaltender Energiemangel führt zur Krankheit; ein Übermaß an Energie zeigt z.B. eine Blockade oder einen entzündlichen Zustand (z.B. Übersäuerung etc.) an.
INFOBOX
Empirische Studien zu diesen Methoden finden Sie u.a. in:
A. Colbert, M. Hayes, M. Aickin, & R. Hammerschlag, “Physiological Variability of Electrical Skin Resistance Measurements at the Ting Acupuncture Points.” Medical Acupuncture 17 (2), 2004, pp.1-10.
A. Ahn, A. Colbert, B. Anderson, O. Martinsen, R. Hammerschlag, S. Cina, et al., “Electrical properties of acupuncture points and meridians: A systematic review.” Bioelectromagnetics 29, 2008, pp. 245