Generalisierte Angst erkennt man an:
- wochenlang andauernden Sorgen, angstvollen Erwartungen und Befürchtungen oder dem nicht enden wollenden Gefühl drohenden Unheils,
- damit einhergehender innerer Unruhe, Schlafstörungen, Verkrampfungen und der Unfähigkeit, sich zu entspannen,
- vielfältigen körperlichen Beschwerden wie Schwitzen, Herzrasen, Magenbeschwerden, Übelkeit und Schwindel, für die keine körperlichen Gründe (zum Beispiel eine Schilddrüsenerkrankung) zu finden sind.
Panikstörungen erkennt man an:
- plötzlichen, unerwarteten Angstanfällen, für die kein eindeutiger äußerer Anlaß und auch keine organische Erklärung (zum Beispiel Herzerkrankung) zu finden sind;
- körperliche Beschwerden wie Herzklopfen, Herzrasen, Brustschmerz, dem Gefühl zu ersticken, Schwindel und Schwitzen;
- wiederkehrenden Gedanken zu sterben, die Kontrolle zu verlieren und einen Herzanfall zu bekommen.
Ängste werden als Krankheit bezeichnet, wenn sie:
- unangemessen intensiv und häufig auftreten,
- zu lange andauern,
- mit einem Verlust der Kontrolle über ihr Auftreten und Ihre Dauer verbunden sind,
- dazu führen, dass wir Angstsituationen aus dem Wege gehen, sie vermeiden,
- Einschränkungen im Leben verursachen,
- starkes Leiden verursachen.
Zehn Regeln zur Angstbewältigung
- Angstgefühle und dabei auftretende körperliche Symptome sind verstärkte Stressreaktionen.
- Angstreaktionen sind nicht schädlich für die Gesundheit.
- Verstärken Sie Angstreaktionen nicht durch furchterregende Phantasievorstellungen.
- Bleiben Sie in der Realität, beobachten und beschreiben Sie innerlich, was um Sie herum wirklich geschieht.
- Bleiben Sie in der Situation, bis die Angst vorübergeht.
- Beobachten Sie, wie die Angst von allein wieder abnimmt.
- Vermeiden Sie keine Angstsituationen.
- Setzen Sie sich allen Situationen aus, die Ihnen Angst machen.
- Seien Sie stolz auf kleine Erfolge, auch die ganz kleinen.
- Nehmen Sie sich in Angstsituationen Zeit.
Was passiert, wenn ich nichts gegen die Angst unternehme?
Der Kreis von Angst und Vermeidung:
- Ich vermeide langsam mehr und mehr Dinge.
- Ich schränke mich langsam mehr und mehr ein.
- Ich fühle mich zunehmend hilfloser und ausgelieferter.
- Mein Verhalten beeinträchtigt zunehmend Partnerschaft, Beruf und Freizeit.
- Ich werde noch häufiger ängstlicher; ich vermeide dann noch mehr.
- Ich werde noch hilfloser.
- Ich betäube mich mit Beruhigungsmitteln und Alkohol und gerate womöglich dadurch in eine Abhängigkeit.
- Ich werde traurig (depressiv) und verzweifele.